Ich sehe dich in der Ferne als Punkt in schwachem Licht vergehen.
Und deine Nähe die mir fehlt lässt meinen Geist erfrieren.
Und während die Erinnerung verblasst scheinst du dich umzudrehen.
Ich will dir folgen, und dich nicht im Dunst der Zeit verlieren.
Doch meine Füße scheinen nicht auf meinen Kopf zu hören.
Und wie durch einen Nebel sehe ich dich noch mehr entschwinden.
Die Kälte die mein Herz erstickt scheint meinen Körper kaum zu stören.
Die Eiseskälte meiner Seele kann keinen warmen Punkt mehr finden.
So lauf‘ ich quälend langsam durch den zähen Schleim wie um mein Leben.
Und meine Schritte tragen mich auch nicht ein wenig weiter in der Zeit.
Und während ich mich quäle spür ich den Boden unter meinen Schritten beben.
Da öffnet sich vor mir ein großer Spalt unüberwindlich und unendlich breit.
Und füllt sich gurgelnd wie ein Strudel nun mit dunkel schwarzem Wasser.
Auf dem sich Tausende von Schollen neckend tummeln ganz aus Eis.
Du siehst vom andren Ufer zu mir rüber doch das Bild wird blasser.
Das Wasser vor mir dunkler, drohender – der Horizont wird weiß.
Dann plötzlich mein Entschluss.
Ich springe in die eisigkalte Flut.
Der Schock der Kälte lähmt mich ganz - kann mich kaum wehren.
Verzweifelt kämpf ich gegen meine Lethargie mit letztem Mut.
Kämpf gegen einen Drang im letzten Augenblick noch umzukehren.
Das kalte Wasser nimmt mir Luft - beißt mir in meine Nase meine Augen.
Ich fühl mich plötzlich müde, ausgelaugt und mir ist schrecklich kalt.
Ein starker Strudel will mit aller Kraft mich in die Tiefe saugen.
Will mich versinken lassen in dem dunklen bodenlosen Spalt.
Und während ich noch kämpfe um mein Überleben bin ich plötzlich da.
Du stehst bewegungslos am hohen Ufer - schaust mich traurig an.
Der Schmerz in deinen Augen ist dem meinen nun entsetzlich nah.
Ganz langsam streckst du deine Hand nach mir, die ich nicht greifen kann. Und dann......
Versinkend wach ich auf mit einem Schrei und merk kaum dass ich weine.
Ich friere noch und spüre die Berührung deiner Fingerspitzen, deiner Hand.
Die Augen brennen, mein Gesicht ist tränennass ich bin alleine.
Ich setz mich auf in meinem Bett und starre an die leere Wand.
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Weine nicht, wenn du mich liebst.
Der Tod bedeutet nichts. Ich bin nur auf die andere Seite gegangen. Ich bin ich. Du bist du. Das, was wir füreinander waren, wir sind es immer noch. Gib mir den Namen, den du mir immer gegeben hast. Sprich zu mir, wie du es immer getan hast. Verwende keinen anderen Ton. Nimm keinen salbungsvollen oder traurigen Ton an. Fahre fort über das zu lachen, was uns zusammen lachen gemacht hat...
Bete, lache, denke an mich, bete mit mir. Dass mein Name zu Hause ausgesprochen wird, wie er es immer wurde, ohne irgendeinen schwülstigen Ton, ohne eine Spur von Schatten. Das Leben bedeutet das, was es immer bedeutet hat. Es ist, was es immer gewesen ist; der Faden ist nicht durchtrennt. Warum sollte ich außerhalb deines Blickes sein! Ich bin nicht fern, nur auf der anderen Seite des Weges...
Du siehst, alles ist gut. Du wirst mein Herz wieder finden, du wirst geläuterte Zärtlichkeiten wieder finden. Trockne deine Tränen, und weine nicht, wenn du mich liebst.
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...und immer sind da Spuren deines Lebens, Bilder, Augenblicke und Gefühle, die uns an dich erinnern und uns glauben lassen, dass du bei uns bist.
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Weißt du was du bist?
Du bist ein Wunder. Du bist einzigartig. In all den Jahren, die vergangen sind, hat es nie ein Kind wie dich gegeben.
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Du hast das Recht,
deine dunklen Stunden zu durchleben und dich nicht durch billige Sprüche aus ihnen herauslocken zu lassen. Schon der Versuch ist eine Entwürdigung deiner inneren Wirklichkeit. Du bist auch deine Dunkelheit. Die Abgründe und Widersprüche gehören auch zu dir. Die Schatten geben deinem Leben Tiefe und Menschlichkeit. Wer mit dir in Beziehung tritt, sollte wissen, dass diese Seite zu dir gehört. Wer sie in dir ablehnt, hat nicht das Recht, sich deinen Freund und deine Freundin zu nennen. Manche geben dir nicht das Recht auf diese Seite in dir. Sie erwarten, dass du sie unterschlägst und das Glück vorspielst. Vielleicht haben sie weniger Angst für dich als für sich selbst, weil sie durch dich an das Unoffene in sich selbst geraten. Wenn sie darum dir helfen wollen, geschieht es nicht, um Dir zu helfen, sondern sich selbst. Du hast ein Recht auf deine Trauer. Du darfst dich deinen Verlusten widmen, musst nicht verdrängen, was dich beschwert. Du hast ein Recht, das abzutrauern, was dich so tief enttäuscht hat und was du nicht ändern kannst. Du hast ein Recht auf deine Tränen, auf dein Schweigen, auf deine Ratlosigkeit, auf deine innere und äußere Abwesenheit. Du musst nicht den Glücklichen spielen, nicht über den Dingen stehen. Du hast ein Recht, die wegzuschicken, die dich mit Gewalt aus deiner Trauer herausholen wollen, weil deine Trauer sie selbst bedroht. Du hast ein Recht auf deine Trauerzeit. Du hast ein Recht, mit denen nicht reden zu wollen, die dir ein schlechtes Gewissen machen für deine Dunkelheit und Trauer. Die mit Sprüchen kommen und dich mit diesen Sprüchen unter Druck zu setzen versuchen. Du hast ein Recht auf deine Trauerstille.
aus Ulrich Schaffer „Grundrechte"
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Zeit für Tränen
Wenn Trauer den Körper befällt, und die Zeit die Linderung versagt.
Wenn Fäuste gegen Wände schlagen und man vom Dunkel betört.
Wenn aus Liebe Angst wird und Schmerz in Wut umschlägt
Wenn man mit Gewalt versucht zu halten, was schon längst zerstört.
Wenn Kummer von Hass verdrängt wird, die Seele dunkel von der Last die es trägt.
Wenn niemand da der die Zeichen der Trauer versteht und hört.
Dann ist es Zeit - Zeit für Tränen!
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Keiner hört
Keiner kennt und fühlt den Schmerz Keine Liebe und kein Trost in Sicht Keiner hört wie mein Herz zerbricht Keine starke Schulter weit und breit Wer vertreibt Schmerz und Einsamkeit? Wer gibt Liebe und Kraft zum weitergehen? Wer lässt mich nicht im Dunkeln stehen? Wo finde ich Wärme, Trost und Licht? Wo ist mein Platz? Wo find ich Dich? Ich sitze hier im tiefstem Dunkeln Höre kalte Stimmen aus der Nähe munkeln Die Kälte breitet sich aus um mich herum Was hab ich getan, gesagt? Wieso? Warum? Wo ist die Wärme, der Trost, das Licht Das Glück, die Freude? Wo find ich Dich? Die Nähe, die Liebe, die Zweisamkeit Oh, ich hoffe so sehr, Du bist nicht mehr weit Die Liebe, die Liebe bald mein Herz erreicht Mich wärmt, tröstet und beschützt Mich nie allein lässt, stärkt und stützt.
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Fluss der Träume
Ich träume jede Nacht. Jede Nacht derselbe Traum. Meine Gedanken kreisen, und ich träume und denke den ganzen Tag. Alles nur um festzustellen, dass meine Träume reine Illusionen sind. Illusionen, die vertrocknen wie Tränen, die irgendwann untergehen, in den Fluss meiner Träume !
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Als Ausdruck tiefsten Schmerzes löst sich
eine kleine träne aus meinem Auge.
wie ein Stern glitzert sie in der sonne.
sie gleitet über meine Wange,
hinterlässt eine spur der Verzweiflung.
sie erreicht mein Kinn,
versucht nicht zu fallen,
doch ihr weg ist vorherbestimmt.
obwohl sie so klein ist,
trägt sie eine schwere last,
besteht aus Gefühlen, leid, Kummer.
jetzt fällt sie unaufhaltsam,
nimmt ein kleines stück des Schmerzes mit sich.
die sonne trocknet die träne,
jetzt ist sie vergangen.
ach könnte sie doch den ganzen schmerz
mit sich nehmen.
die träne ist vergangen, vergessen, erlöst,
doch der schmerz bleibt...
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Tränen der Stille fließen direkt in mein Herz ein
tiefer, tiefer Schmerz.
Tränen der Stille sieht man nicht,
niemand sieht wie langsam
das Innerste zerbricht.
Tränen der Stille sind niemals zu hören. Tränen
der Stille werden niemanden stören. Tränen der
Stille weine ich einsam für mich. Tränen der
Stille wenn die Liebe zerbricht.
Tränen der Stille fließen unaufhörlich
weiter, an den Tränen der Stille
sollte niemand scheitern.
Niemals sind sie gnädig mit mir,
es ist als schreien sie nach dir.
Tränen der Stille sind tiefer als geweint, weil sie
still sind und stärker als man meint.
Meine Tränen der Stille verletzen nur mich.
Tränen der Stille niemand kümmert sich.
Äußerlich ist alles so wie sonst,
niemand erfährt wie die
Tränen der Stille die Seele zerstören.
Die Tränen der Stille die nur mir gehören.
Wie lange soll ich mich noch quälen lassen, von
den Tränen der Stille.
Leider hab ich keinen starken Willen,
um sie aufzuhalten,
um mein Leben neu zu gestalten.
Doch auch die Tränen der Stille
werden irgendwann aufhören
mich zu verletzen,
dann bin ich wieder stark und wert,
mich dem Schmerz zu widersetzen.
Doch so lange weine ich
nur für mich,
die Tränen der Stille,
sie erinnern an Dich.
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Schwarz
ist mein Kleid
doch sanft
ist mein Blick
gehst du mit mir
kehrst du niemals zurück
Bin zwar das Ende
doch für manche das Glück
Bin da, wenn für dich
ist gekommen die Zeit
Bringe Erlösung
aber auch Kummer und Leid
Bin weder Freund
noch bin ich Feind
Bin der Engel im schwarzen Kleid
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Manchmal, wenn ein Mensch eine Träne weint, so sieht es niemand, keinem fällt es auf!
Manchmal, wenn ein Mensch ein par Tränen weint, so sehen es einige, aber niemand tut etwas, denn sie denken: "Die paar Tränen! Die wird sich schon wieder beruhigen!"
Manchmal, wenn ein Mensch viele Tränen weint, aus lauter Kummer und Verzweiflung, so sehen es alle, aber niemand sagt etwas, denn jeder denkt: "Ach, ein anderer wird das schon tun!"
Und dann... wenn ein Mensch gestorben ist, ertrunken in einem Meer aus Tränen, dann stehen alle am Grab und weinen. Und sie denken: "Warum? Es gab doch keine Anzeichen!"
Manchmal, wenn ein Mensch eine Träne weint, so sieht es niemand, keinem fällt es auf!
Manchmal, wenn ein Mensch ein par Tränen weint, so sehen es einige, aber niemand tut etwas, denn sie denken: "Die paar Tränen! Die wird sich schon wieder beruhigen!"
Manchmal, wenn ein Mensch viele Tränen weint, aus lauter Kummer und Verzweiflung, so sehen es alle, aber niemand sagt etwas, denn jeder denkt: "Ach, ein anderer wird das schon tun!"
Und dann... wenn ein Mensch gestorben ist, ertrunken in einem Meer aus Tränen, dann stehen alle am Grab und weinen. Und sie denken: "Warum? Es gab doch keine Anzeichen!"
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Regen klopft an meine Scheiben
höre jemanden dazu sagen
"Der Himmel weint"
kann er gerne
für mich machen
kann schon seit Jahren
weder weinen noch lachen
Weiß nicht
was lieben ist
was hassen?
Die Ärzte nennen es Depression
Ich nenn es große schwarze Leere
Liege einfach da und warte...
auf das Leben?
Auf den Tod?
copyright L.S.(Armand)
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