Wie sollen diese Schmerzen heilen?

Schleichen sie sich doch immer tiefer in mein Herz hinein.

Langsam wird mein Herz zu Stein.

Monate. Jahre werden verstreichen,

um diesen Schmerz zu verwandeln in sanfte Trauer.

Doch ein Reif aus Stahl umschließt meine Brust.

Wie soll es nur weitergehen?

Immer wieder spüre ich die lastende Schwere,

bis tief in den Traum.

Eines Tages wird wieder Frühlind kommen,

mit einem Blütenmeer.

Doch in meinem Herzen blüht nichts mehr. !

 

 

 

Lieber Sascha,

...drei Jahre ..

sind vergangen und ich frage mich jeden tag wie ich so eine lange Zeit ohne Dich überhaupt überleben konnte.

...drei Jahre ..

ohne Dich und immer wieder stelle ich verwundert fest das für mich diese Welt stehen geblieben ist mit den Tag an dem Du gestorben bist. Wahrscheinlich konnte ich nur solange ohne Dich leben, weil diese Welt nicht mehr meine Welt ist, das Tag für Tag vergeht, aber ich nicht dran teilhabe.

...drei Jahre ..

in denen sich alles verändert hat und Deine Vorahnung..

.".ich hoffe dass ich mit meinen Selbstmord nicht auch euer Leben zerstöre"...

eingetroffen ist.

Alles ist zerstört und mit Deinen Tod ist ein riesiger Kreislauf in Bewegung geraten, der nicht mehr aufzuhalten ist. Ich weiß das Du gedacht hast ich bin stark und habe ja Papa an meiner Seite, aber Papa ist vor fast einen Jahr gegangen und hat mich vergessen...für mich die größte menschliche Enttäuschung, ich weiß jetzt was Du denkst , ich denke das selbe.

Du bist halt mein Sohn.

...drei Jahre..

voller hoffen dass Du doch noch zurückkommst, das alles ein großer Irrtum

war und jeden Abend aufs Neue immer wieder die große Enttäuschung das alles nur mein Wunschgedanke ist.

...drei Jahre ..

ein Weg voller unendlich großer Trauer

in denen ich lernen musste das Leid in mein Leben zu anzunehmen,

mit der Feststellung ..*.ich lebe zwei Leben*..

das Eine ist das normale nach außen hin, in der meine Umwelt denkt..

*.wie gut sie doch das verkraftet hat*..

Und der zweite Teil ist mein Leben mit der Trauer, wo ich mich sicherer und geborgener fühle,

es ist die Fortsetzung meines Lebens mit Dir. Es ist ein Leben,

das ich mir nicht ausgesucht habe und was ich auch nie leben wollte.

Das ich niemals auch nur für einen Moment vorausgeahnt habe, es ist ein Leben,

das ich neu entwerfen musste.

Für dieses Leben gibt es keine Anleitung keinen Plan, niemand hat mir beigebracht, mit deinen Tod zu leben, niemand hat mir dabei geholfen und dieser Weg ist zu guter letzt ein unendlich einsamer.

...drei Jahre ..

nach deinem Tod stelle ich an mir fest,

das ich vor nichts mehr Angst habe im Leben,

das ich was erlebt habe, was niemand erleben darf,

das Du mein einziges Kind gestorben bist und das dein Tod der Tod meiner Welt bedeutet.

.*mit Dir starb alles und alles geht weiter.*

Die Trauer ist mein Leben, sie wird mich begleiten, bis ich meinen letzten Atemzug gemacht habe und jeder gelebte Tag bringt mich näher zu Dir.

Meine innere Welt ist erschüttert und mein Lebensplan mit Dir durchkreuzt .

Niemals heilt diese Zeit meine Wunde.

Die Zeit trennt nur wichtiges von unwichtigen aber mein Zeitgefühl ist verloren gegangen, obwohl das Leben gnadenlos weitergeht.

Ich lebe jetzt und habe gelernt einen kleinen Schritt vor dem anderen zutun und wundere mich selbst darüber wie weit ich schon gekommen bin.

Mittlerweile habe ich Verständnis dafür dass nicht jeder mit Deinen Tod umgehen kann,

dass Dein Tod viele in Wort und Tat erstarren lassen,

ich habe aber kein Verständnis für Freunde und Verwandte, die es noch nicht mal versuchen sich mit meiner Situation auseinander zu setzen..

Um mich herum ist eine riesengroße Mauer und meine Bemühungen anfangs,

Deinen Tod und meine Trauer zu rechtfertigen habe ich aufgegeben.

Der Tod ist der Horizont meines Lebens,

der Horizont ist das Ende meiner Sicht,

aber sicher ist der Tag nicht mehr fern,

an dem ich hinter den Horizont schauen werde.

Mit Dir hab ich im Mittelpunkt der Welt gestanden,

mit Dir ging die Welt und die Zukunft mich was an, denn die warst Du,

aber jetzt geht mich diese Welt nichts mehr an, denn nichts von mir wird auf ihr weiterleben, wenn ich gestorben bin.

Es geht um eine Zukunft, die mich nichts mehr angeht , wo ich heute sage , selbst wenn ich den Kampf aufnehmen würde, ich würde ihn nicht gewinnen, weil einfach die Kraft dazu fehlt,

die Kraft für ein neues Leben.

Für mich hat sich mein ganzes Weltbild verschoben, ich befinde mich durch Deinen Tod am Rande des Lebens.

Was ist noch wichtig in meinem Leben ?

..nur noch...die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Dir..

In unendlich großer Liebe

Mama

 

 

 

 

Als Ausdruck tiefsten Schmerzen löst sich

eine kleine Träne aus meinem Auge.

Wie ein Stern glitzert sie in der Sonne.

Sie gleitet über meine Wange,

hinterlässt eine Spur der Verzweiflung.

Sie erreicht mein Kinn,

versucht nicht zu fallen,

doch ihr Weg ist vorbestimmt.

Obwohl sie so klein ist,

trägt sie eine schwere Last,

besteht aus Gefühlen, Leid, Kummer.

Jetzt fällt sie unaufhaltsam,

nimmt ein kleines Stück des Schmerzes mit sich.

Die Sonne trocknet die Träne,

jetzt ist sie vergangen.

Ach, könnt sie doch den ganzen Schmerz

mit sich nehmen.

Die Träne ist vergangen, vergessen, erlöst,

doch der Schmerz bleibt.

 

 

Zum Schluss möchte ich einen Ausschnitt einer Email hier wiedergeben die mir ein junger Mann

..er hat selbst einen Suizidversuch hinter sich...geschrieben hat. Er hat mir die Sicht für Saschas Empfindungen nahe gebracht.

 

„"Nun versuche ich Dir zu helfen, da Du auf Deiner Seite immer eine Frage stellst, WARUM?

Ich versuche sie Dir zu beantworten, auch wenn ich weder Deine Familie, Deinen Sohn und seine Freunde kenne. Ich werde sehr offen meine Gedanken sagen, kann sein, das Du sie sehr dreist findest, ich nehme die Gefahr mal in Kauf...falls Du nicht verletzt werden möchtest oder meinst das mir kein Urteil zu steht, lies nicht weiter. Denn was ich schreibe kann verletzten....

Wie muss Sascha sich gefühlt haben? Ich kann es Dir sagen, er war überzeugt das etwas so schlimmes gesehen ist ( was fast immer Unsinn ist ) das ER keine Lösung mehr hatte.

ER hatte Angst, was auch immer der Grund war, dass ER nicht verstanden wird. Meist ist es bei Jungs eh so das sie durch die Erziehung so geeicht sind, dass sie keine Schwäche zeigen dürfen, Schwäche ist ja unmännlich...

Ich denke ER fühlte sich von der Gesellschaft so verlassen und so ausgegrenzt mit seinem Schmerz, was immer ihn auch auslöste, das ER meinte keine Hilfe zu bekommen.

Du musst begreifen das dieser Schmerz so heftig gewesen sein muss, das er selbst alle Liebe zu seiner Familie und zu seinen Freunden überdeckt hat oder es kam ihn wenigstens so vor.

Jetzt liebt Er Euch alle und Dich besonders wieder, die Lieb war nie weg, ER konnte sie nur nicht sehen Jetzt kann ER sie sehn!!!

ER möchte das Du Dein Leben lebst, das Du liebst und das Du lachst, das Du weinst, das Du nur eines bist SEINE MUTTER und das wirst Du in ewig sein.

Ich möchte mir nicht vorstellen was gesehen wäre, wenn meine Eltern aus dem Urlaub zurückgekommen wären und ich da gelegen hätte, ich konnte es auch nicht, so konnte ER dies auch nicht...

ER ist nicht weg, ER ist nur jetzt nicht für Dich und euch zu sehen, aber ER ist da, ER ist immer da.

Ihr werdet Euch sehen, da bin ich absolut von überzeugt.

Sei stolz auf ihn und lieb ihn so wie ER war und wie er auch jetzt ist. Denn ER liebt Dich.

Wenn ich mal wieder, aber im guten Sinne, nachts Musik höre und am nachdenken bin,

denke ich auch mal an Euch.

Alles Liebe für Dich und Deine Familie, mach Dir keine Sorgen um Sascha, dem geht es

Gut und bald werdet Ihr alle ihn wieder sehen.

Alles Liebe und Gute

CH.

 

 

 

 

 

 

 

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