Es sind die Glückskinder
die die Erde überspringen dürfen,
um dort hinzugelangen
wofür wir einen weiten Weg gehen müssen.
Für dich Sascha,
.........................das Leben geht tatsächlich weiter und ich wundere mich wie schnell wie viel Zeit vergangen ist.
Jeder Tag der vergeht trennt mich ein Stück mehr von den gemeinsamen Tagen und lässt die Sehnsucht zu Dir wachsen.
Einerseits schmerzt es, wie viel Zeit ich schon ohne Dich hinter mich gebracht habe, anderseits ist sie gelebt und hat mich ein Stück näher zu dir kommen lassen.
Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Doch habe ich für mich noch nicht diese Zeit gefunden.
Die Zeit fliegt an mir vorbei; rücksichtslos und lässt mich verzweifelt zurück.
Manchmal hilft es eben mehr und manchmal weniger, das Wissen,
das es Dir gut geht, dort wo Du jetzt bist,
das du in meiner Nähe bist und das wir uns eines Tages ganz sicher wiedersehen werden.
Manchmal aber ist die Sehnsucht zu groß. Aber schließlich ist meine Liebe zu Dir auch riesengroß.
Die Einsamkeit, obwohl das Leben um mich herum pulsiert und ich meistens gezwungen bin mit diesem Strom mit zu schwimmen, das ist eigentlich das Schlimmste und diese Endgültigkeit, wie soll ich damit umgehen, damit fertig werden, wenn das Wörtchen „nie“ eine ganz neue Gewichtung bekommt.
Dieses "nie mehr" ...unvorstellbar und doch Realität,
jeden Tag wird mir bewusst, dass ich wieder lernen muss mit dieser Endgültigkeit zu leben und jeden Tag merke ich, dass ich an meine Grenzen stoße.
Trotz aller Suche, keine Erklärung für das Geschehende finden zu können, lässt es mich nicht zur Ruhe kommen.
Oft frag ich mich, kann man irgendwann wieder,
Freude, Leichtigkeit und vor allem einen Sinn empfinden?
Vielleicht möchte ich dies derzeit gar nicht zulassen.
Zu tief ist der Schmerz.
Es gibt keine Verbindung zwischen dem Leben draußen und meinem Leben.
Ich bin "zwar lebendig" und auch da, aber alles hat sich verändert,
alles muss ich neu lernen und so vieles was vorher wichtig war,
ist nun vollkommen unwichtig.
So sehr ich mich auch bemühe, dass Leben wieder fließen zu lassen,
tief in mir drin ist alles abgestorben!!!
Mein heutiges Leben ist durch neue Maßstäbe geprägt und seltsam die Erkenntnis, dass mir die Angst verloren gegangen ist,
denn mein Gefühl sagt mir: “Was kann schon noch schlimmes passieren...“
Ich habe das Wichtigste, was ich besaß, verloren.
Es gibt nichts mehr, was ich noch verlieren kann.
Mehr Tiefe und Weite ist in mein Leben gekehrt.
Auch die Angst so wie sie zuvor war, ist verloren gegangen, ich habe das Gefühl, was kann schon noch passieren, ich habe verloren, was man nur verlieren kann.
Meinen eigenen Tod fürchte ich nicht, das Verhältnis zu meiner eigenen Sterblichkeit ist nun viel klarer geworden und es gibt Momente da sehne ich ihn mir herbei.
Ich komme mir vor wie in einen luftleeren Raum, ich mache einen
Schritt und merke dann, dass ich gar nicht gegangen bin,
dass ich eigentlich nicht vom Fleck gekommen bin.
Seit 2 Jahren versuche ich das Unbegreifliche zu begreifen, ich schaffe es nicht, ich drehe mich im Kreis, das Leben ist bis jetzt recht mühsam gewesen, ja, qualvoll von morgens bis zum Abend.
Es holt mich immer wieder ein und die Kälte beginnt sich ganz langsam in mir auszubreiten.
Ich habe Deine Entscheidung immer respektiert, es war Dein Wunsch, nicht mehr leben zu wollen.
Mein Leben so wie es jetzt ist, ist wie ein einziges neues Suchen, Fragen und Fühlen, mein Verstand hilft mir ein wenig dabei, doch da ist die Vernunft, sie ist der Verstand der Seele.
Trotz aller Suche, keine Erklärung für das Geschehene finden zu können, lässt mich nicht zur Ruhe kommen.
Tausende von nicht zusammen hängenden Gedanken lassen mich nachts nicht schlafen und mich tagsüber rastlos sein.
Oft frage ich mich, kann man wieder Freude, Leichtigkeit und vor allem einen Sinn empfinden?
Vielleicht möchte ich dies derzeitig gar nicht zu lassen, zu tief sitzt der Schmerz.
Aber trotzdem muss ich mit meinen Gefühlen, mit meiner Angst, mit meiner Leere leben und versuchen, damit fertig zu werden.
Es ist der unendliche Schmerz, der ohnmächtig macht, der lebensmüde macht, der einen so sehr mit Schmerz erfüllt, dass man nicht mehr weiß, wie man damit umzugehen hat.
Mit dem Verlust, der unendlichen Sehnsucht, der Endgültigkeit und dem Schmerz auf Lebzeiten umzugehen, ist das Schwerste, was ich mir derzeit vorstellen kann.
Mein Wunsch für mich:
Ich möchte nur für einen Tag diesen Schmerz nicht mehr spüren müssen.
Mein Herz ist schwer wie ein Stein, meine Sehnsucht nach Dir geht ins unermessliche, mein Wunsch Dir zu folgen ist zeitweise groß.
So sind also schon 2 Jahre der Trauer vergangen und doch kommt es mir manchmal vor als wäre es erst gestern passier und ich hoffe
..Für mich....dass sich das Leben wieder ändert im Laufe der Zeit. Sie heilt keine Wunden....nein...aber die Trauer ist wie ein Gebirge, man geht durch tiefe Täler und erklimmt auch wieder einen schönen Gipfel.
Die Trauerphasen, die Täler, diese Zeitabstände werden in laufe der Zeit größer, doch der Schmerz bleibt immer.
Ich durchlebe alle speziellen Tage wie Geburtstag, Weihnachten, Todestag und da ist der Schmerz um Deinen Verlust für immer unendlich.
Ich weiß nicht wie ich mit Deinem Tod leben soll.
In großer Liebe und unendlich tiefer Trauer,
Mama.
25.07.2003
Du hast ein Recht auf deine Trauer.
Du darfst dich deinen Verlusten widmen,
musst nicht verdrängen, was dich beschwert.
Du hast ein Recht, das abzutrauern,
was dich so tief enttäuscht hat
und was du nicht ändern kannst.
Du hast ein Recht auf deine Tränen,
auf dein Schweigen,
auf deine Ratlosigkeit,
auf deine innere und äußere Abwesenheit.
Du hast ein Recht, die wegzuschicken,
die dich mit Gewalt aus deiner Trauer
herausholen wollen, weil deine Trauer
sie selbst bedroht.
Du hast ein Recht auf deine Trauerzeit.
Du hast ein Recht,
mit denen nicht reden zu wollen,
die dir ein schlechtes Gewissen machen
für deine Dunkelheit und Trauer.
Die mit Sprüchen kommen
Und dich mit diesen Sprüchen
Unter Druck zu setzen versuchen.
Du hast ein Recht auf deine Trauerstille.
Du hast das Recht, dich zu wehren
Gegen die, die dir sagen,
was du fühlen darfst und was nicht,
die dich nicht als einzelnen,
sondern als Fall behandeln
und sich innerlich nicht wirklich
mit dir einlassen.
Du hast das Recht,
deine dunklen Stunden zu durchleben
und dich nicht durch billige Sprüche
aus ihnen hervorlocken zu lassen.
Schon der Versuch ist eine Entwürdigung
Deiner inneren Wirklichkeit..
Du bist auch deine Dunkelheit.
Die Abgründe und Widersprüche
Gehören auch zu dir.
Die Schatten geben deinem Leben
Tiefe und Menschlichkeit.
Wer mit dir in Beziehung tritt,
sollte wissen, dass diese Seite zu dir gehört.
Wer sie in dir ablehnt,
hat nicht das Recht,
sich dein Freund zu nennen.
Manche geben dir nicht das Recht
Auf diese Seite in dir.
Sie erwarten, dass du sie unterschlägst
Und das Glück vorspielst.
Vielleicht haben sie weniger Angst um dich
Als für sich selbst, weil sie durch dich
An das Unoffene in sich selbst geraten.
Wenn sie deshalb die helfen wollen,
geschieht es nicht, um dir zu helfen,
sondern sich selbst......